Weidener Forscher entwickeln KI-Techniken für angewandte Prozessoptimierungen
Weiden. „In 90 Tagen zur Künstlichen Intelligenz.“ Bei dem Slogan kommt einem der Erfolgstitel des französischen Abenteuerromans von Jules Verne in den Sinn. Der schickte den englischen Gentleman Phileas Fogg in 80 Tagen auf eine Reise um die Welt und begeisterte mit der Story ein Millionenpublikum. Nur zehn Tage mehr benötigt ein junges Software- und Forschungsunternehmen in der nördlichen Oberpfalz, das seine Kunden ebenfalls auf Reise schickt, allerdings auf eine Reise in die moderne Welt der Künstlichen Intelligenz, mit deren Einsatz Service- und Produktionsprozesse nachhaltig optimiert und neue Geschäftsbereiche identifiziert werden.
TI.KI nennt sich die IT-Schmiede in Weiden in der Oberpfalz und steht für Technologisches Institut für angewandte Künstliche Intelligenz. Vor einigen Jahren aus dem Softwarehouse Samhammer AG hervorgegangen, forschen heute rund 20 Mitarbeiter:innen – Mathematiker, Ingenieure, Softwareentwickler und weitere begeisterte Spezialisten – über Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale, die den Einsatz Künstlicher Intelligenz in industriellen und mittelständischen Produktionsabläufen ermöglicht.
„Wir entwickeln anforderungsspezifische KI-Anwendungen und implementieren sie im Unternehmen, um beispielsweise Prozesskosten zu senken, Ausschuss zu verringern oder die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen zu erhöhen.“
Florian Hagn, kaufmännischer Leiter bei TI.KI.
Beispiel Getränkeabfüllanlage: Mithilfe von KI im Getränke-Mixer und -Füller werden via Sensoren entlang der Prozessstraße Echtzeitmaschinendaten und Daten über Umwelteinflüsse analysiert und konfiguriert. Das Ziel ist es, Abfüllprozesse zu optimieren und Ausschussware zu reduzieren. „Auf unserer branchenoffenen und leistungsstarken Data Science Plattform (DSP) bilden wir den gesamten Entwicklungs- und Lebenszyklus-Prozess einer KI-Anwendung ab. Uns gelingt es dadurch die unterschiedlichen Arbeitswelten von Data Engineers, Data Scientists, Softwareentwicklern und DevOps in einem Ökosystem abzubilden, wodurch wir enorm effizient und schnell KI-Anwendungen entwickeln und produktivieren können“, so Hagn.
An diesem Punkt unterscheiden sich die Oberpfälzer von anderen KI-Entwicklern. „Denn der Einsatz der KI im laufenden Betrieb stellt eine eigene Herausforderung dar“, betont Hagn und verweist auf die Realität in vielen Firmen. KI-Lösungen lägen vielfach fertig entwickelt in der Schublade, zum Einsatz kämen sie aber selten. Und noch rarer sind KI-Konzepte, die einen wissenschaftlichen Mehrwert für die Arbeitswelten aller Branchen liefern. TI.KI versteht sich als KI-Wissenskompetenz-Center, das mit seinen Forschungspartnern – Universität Bayreuth und Fraunhofer IGCV Augsburg – das Wissen aus der KI-Grundlagenforschung in praktische Umsetzungsmöglichkeiten bringt und schon heute die Geschäftsmodelle von morgen realisiert.
Weitere Infos zu TI.KI
Firmenname: Technologisches Institut für angewandte Künstliche Intelligenz
Adresse: TI.KI GmbH, Prinz-Ludwig-Straße 5, 92637 Weiden
Geschäftsführung: Ralf Plüschke (kaufmännischer Geschäftsführer), Reinis Vicups (technischer Geschäftsführer)
Gründungsdatum: Januar 2018
Gesellschafter: Samhammer AG, Krones AG, Zollner Elektronik AG
Kontakt: Ivetta Hellendoorn – info@tiki-institut.com